Pflücktexte
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Foto: Ria, pixabay.com
Psalm 23
Im oberösterreichischen Dialekt
Gott [Jahwe] – des kaun ma übasetzn mit „I bin då“ –
Gott schaut auf mi wia a guata Hiat, es geht ma überhaupt nix å.
Er bringt mi zo de schensten grean Platzal und zo de bestn Bründl,
wo i zua Ruah kimm, und er gibt ma neiche Lebenskråft.
Auf olle Lebnsweg is er bei mia, wia sei Naum sågt.
Und a waun in da finstan Schlucht de Todesaungst nåch mia glaungt,
fiacht i mi net, weu du bist bei mia,
du b‘hiatst mi und gibst ma Håit wia mit an Hiatn-Stecka.
Direkt vor de, di mi net mögn, tischst ma du auf.
Du reibst ma a schmeckats Öl in meine Hoar wia ana Prinzessin oder an Prinzn.
Und mei Glasl måchst randvoi.
Mei gaunz Leben laung is dei Liab und dei Guatheit mit mia
und i bin bei dia dahoam – füa oiwei!
Erich Hamader
Foto: Bertvthul, pixabay.com
Glaube, Hoffnung, Liebe
Glaube erleuchtet, lässt vieles in neuem Licht sehen.
Er zeigt dir den Schein, der trügt, aber auch den Glanz
im Unscheinbaren, die Schwäche der Starken und die
Stärke der Schwachen.
Gott schenke Glaube, der dich erleuchtet.
Hoffnung beflügelt, lässt weiter schauen.
Hoffnung öffnet deinen Blick über das Selbstverständliche
hinaus, über Grenzen hinweg, durch Dunkel hindurch,
bringt dich zu neuen Ufern.
Gott schenke Hoffnung, die dich beflügelt.
Liebe beseelt, lässt mit dem Herzen sehen.
Liebe zeigt dir, was das Auge nicht sieht,
das Ohr nicht hört, das Denken nicht erkennt,
der Verstand nie begreift.
Gott schenke Liebe, die dich beseelt.
Gott segne dich mit Glaube, Hoffnung, Liebe!
Verfasser unbekannt
Foto: Psubraty, pixabay.com
Gottes Liebe
Ich fühle Gott. Ich sehe Gott.
Ich höre, wie Gott
über seine Liebe zu mir spricht
in jeder Blume, die einfach so für mich blüht,
in jedem Baum, der Früchte trägt,
in jedem Vogel, der für mich singt.
Wenn ich durch die Lande gehe
und beim Frühling vorbeikomme,
dann fühle ich mich tief geliebt
in allem, was grünt und blüht,
in allem, was lebt und lacht,
in allem, was mir jedes Jahr neu
von der Erde gereicht wird
im paradiesischen Wunder der Natur.
Mit zärtlichen Händen streichelt er mich,
wenn er im Abendwind kommt,
das reife Korn in den Schlaf zu wiegen
und die Augen der Blumen zu schließen.
Im Klopfen meines Herzens spüre ich
den Rhythmus seiner Liebe,
höre ich seine sanfte Stimme.
In der Güte und Zuneigung von Menschen
fühle ich seine Liebe zu mir.
Gott ist Liebe, und alles ist Gnade.
Jede Gabe ist ein Wort Gottes,
mit dem er sagen will, wie gern er mich hat.
Verfasser unbekannt
Foto: Jean Sang-O, pixabay.com
Unser Glücksbringer Gott?
Stellt Gott sich
an die Seite der Glücklichen?
Oder stellt Gott
das Glück an die Seite derer,
die sich zu ihm stellen?
Oder ist Gott
kein Glücksbringer?
Entfernt Gott
das Glück aus dem Leben derer,
die sich von ihm entfernt haben?
Oder bringt Gott
Unglück über die,
die ihm fern sind,
damit sie zu ihm zurückkommen?
Oder ist Gott kein Unglücksbringer?
Gott stellt sich
an die Seite der Glücklichen
und der Unglücklichen,
wenn sie ihm in ihrem Unglück
oder Glück
Platz dafür machen.
So steht er neben Gerechten
und Ungerechten,
neben Lachenden und Weinenden,
neben Jubelnden und Verzweifelten,
neben Geliebten und Ungeliebten.
Er steht im Glück und im Unglück
neben Menschen.
Das ist unser Glück.
Fritz Pflügelmeier